Entspanntes Belize – auf den Spuren der Maya
Unter uns leuchtet das karibische Meer in satten Blautönen, gepunktet mit ringförmigen Koralleninseln. Meine Nase klebt förmlich am ovalen Flugzeugfenster, gefesselt spähe ich in die Tiefe. Im reizvollen Landeanflug auf das zentralamerikanische Festland, peilen wir allmählich das küstennahe Flughafengelände an. Neben einer Maschine von American Airline mit einer anständigen Grösse, wirken die kleinen Propellerflugzeuge der lokalen Fluggesellschaften wie Spielzeug. Am bescheidenen Flughafen ist dementsprechend wenig los und unsere Einreise in die Exotik gestaltet sich völlig entspannt. Erleichtert sinken wir auf die sofaweiche Rückbank eines wartenden Taxis. „Welcome to Belize“, räuspert sich der ältere Fahrer mit rauchiger Stimme, bevor er das Radio lauter dreht.
Auch die Fahrt ins zwanzig Kilometer entfernte Stadtzentrum läuft äusserst gelassen ab. Die grösste Stadt des kleinen Landes erweckt keinen städtischen Eindruck. Das Verkehrsaufkommen ist eher gering und gewisse Strassenzüge wirken sogar ziemlich verschlafen. Belize City mit seinen rund 70‘000 Einwohnern war einst die Hauptstadt, doch als 1961 der Hurrikan Hattie in voller Wucht über die gesamte Gegend fegte und erheblichen Schaden anrichtete, entschied die Regierung die Gründung einer neuen Hauptstadt. Weit weg vom Meer und deshalb weniger bedroht von Wirbelstürmen.
Im zentralen ruhigen Viertel Fort George eingefahren, strahlt uns ein blütenweisses Haus im viktorianischen Stil entgegen. „The Great House“ – unsere ansehnliche Loge für die kommende Nacht. Doch bevor uns der Jetlag in die Federn treibt, klappern wir in einem gemächlichen Rundgang die Innenstadt an der Mündung des Belize River ab. Sanftmütig schaukeln Segelboote im schillernden Wasser. Ehrwürdige Kolonialbauten sowie karibische Holzhäuser, teils in desolatem Zustand, säumen die Strassen. Allzu weit lassen wir uns nicht treiben, haftet insbesondere dem Süden der Stadt einen schlechten Ruf an. Kriminalität und Gewalt – Familienstreitigkeiten und Drogenbanden beklagen wöchentlich ein paar Todesopfer, warnt unser Reisehandbuch.
Auf ein hektisches Gewusel gefasst, empfängt uns der Busbahnhof am nächsten Morgen mit einer Seelenruhe. Die Abfahrtshalle ist überschaubar, nur eine Reihe Verkaufsstände preisen Knabbereien und Getränke an. Fahrkartenschalter gibt es keine, die Tickets werden unterwegs gelöst. Auch gekennzeichnet ist rein gar nichts, doch uns wohlgesonnene Menschen lotsen uns freundlich an den richtigen Ort. Lange Busse, alte amerikanische Schulbusse, stehen bereit – sie sind jedoch an einer Hand abzuzählen.
Der uns ins Gesicht strömende Fahrtwind ist schwül, kühlt aber trotzdem angenehm unsere klebrige Haut. In gewaltiger Lautstärke schallen Reggae-Klänge durch den vollen Bus, Musikvideos flimmern über lediglich postkartengrosse Bildschirme. Bis wir die bewohnten Gegenden hinter uns lassen, hält das knatternde Gefährt an jeder Strassenecke. Der Highway nordwärts bahnt sich meilenweit durch Savanne in Richtung Mexiko, vorbei an grossen Rinderfarmen und Zuckerrohrfeldern. Keinerlei Hügel mischen die eher eintönige, durstige Landschaft auf.
In eineinhalb Stunden knapp 90 Kilometer abgespult, hopsen wir kurz vor Orange Walk aus dem Bus. Weit und breit nichts, ausser unser gebuchtes Hotel. Weit ausserhalb der Stadt, unmittelbar an einem Fluss, aber nur einen Katzensprung von der Hauptverkehrsachse entfernt. Spätnachmittags verwöhnen wir uns auf der grossen Holzterrasse über dem Wasser mit einem prickelnden Sundowner. Rum and Coke. Vom Cola schmeckt man herzlich wenig. Schon der Willkommensdrink am Mittag war mit einer gehörigen Portion Rum gesegnet. Mit dem lokalen hochprozentigen Schnaps knausern sie offenbar nicht. Angesäuselt gucken wir gähnend über das spiegelglatte Gewässer. Die Lage unserer Unterkunft ist grundsätzlich sehr idyllisch, einzig die in unseren Rücken laufende Flimmerkiste und die ab und zu vorbei donnernden Lastwagen trüben die gutmütige Ruhe.
Routiniert steuert Fidencio das kleine Motorboot sachte durch die Schleifen des breiten, von Dschungel gesäumten New River. Nebst unserem einheimischen Führer ist ein älteres amerikanisches Paar mit an Bord. Zu fünft flitzen wir morgens über das von Krokodilen bewohnte Wasser flussaufwärts. Hin und wieder drosselt Fidencio das Tempo und bringt uns die Vogelwelt näher – enthusiastisch vermittelt er dabei sein immenses Wissen. Immer wieder verzweigt sich der Fluss und wir biegen in schmale Passagen ein. Ein wahrhaftiger Irrgarten, doch der sympathische Mann kennt das Gebiet wie seine eigene Westentasche. Plötzlich hängen bedrohlich dunkle Wolkenschwaden tief am Himmel, sie haben die grelle Sonne restlos verdrängt.
Nach eineinhalb Stunden nimmt die berauschende Flussreise ein Ende und der energiegeladene Fidencio bindet das Holzboot am Anlegesteg von Lamanai fest. Die Maya-Ruinenstätte breitet sich am Ufer des New River aus und ist DIE Attraktion der Region. In grossen Gruppen bevölkern Kreuzfahrttouristen die weitläufige Anlage. Doch glücklicherweise werden die Bleichgesichter rasch durchgeschleust und wir haben die historische Stätte etwas später nahezu für uns alleine. Staunend stehen wir vor dem ersten Bauwerk, das mit vier Meter hohem Maskenschmuck auftrumpft. „Die Konstruktionen wurden im Laufe der Zeit mehrmals verändert und überbaut, so dass der heutige Zustand Strukturen aus verschiedenen Phasen zeigt“, erläutert uns Fidencio mit einem Leuchten in seinen dunklen Augen. Die Geschichte der Ureinwohner kommt ihm leicht über die Lippen – einer seiner Grossväter war ein Maya.
In Belize und den umliegenden mittelamerikanischen Ländern hatten sich die Maya im Laufe längst vergangener Jahre zu einer mächtigen Hochkultur entwickelt. Hervorragende Erkenntnisse in Astrologie und Mathematik brachten einen Kalender hervor, der in seiner Genauigkeit dem Kalendarium der „alten Welt“ weit überlegen war. Architekten entwickelten ausgeklügelte Bewässerungssysteme und monumentale Bauten, die von geschickten Ingenieuren realisiert wurden.
Das grösste Bauwerk in Lamanai, eine 33 Meter hohe Pyramide, dürfen wir über eine steile Treppe erklimmen. Die Wolkendecke hat wieder aufgerissen, die Sonne brennt. Schnaubend oben angekommen, überblicken wir mit hämmerndem Pulsschlag die grüne Weite. Es ist schwierig vorstellbar, wie das Urvolk vor abertausend Jahren gelebt haben soll. „Damals gab es hier keinen Dschungel, sondern Ackerland“, klärt uns der dunkelhäutige Fidencio schmunzelnd auf. „Aus Keramikfunden lässt sich schlussfolgern, dass in Lamanai bereits um 1500 vor Christus Menschen lebten. Mit einer Besiedlungsdauer von etwa 3000 Jahren gehört Lamanai zu den am längsten kontinuierlich besiedelten Maya-Städten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Orten war Lamanai auch noch besiedelt, als Kolumbus 1502 entlang der zentralamerikanischen Küste segelte. Doch der Höhepunkt der Maya war damals bereits überschritten.“
Ein Rascheln im Blätterdach. Hastig schnellen unsere Augen in die Höhe und entdecken einen jungen Brüllaffen – sein dunkles Fell glänzt wie Seide. Der tagesaktive Artgenosse lässt sich von uns nicht weiter beirren. Wie es der Name verrät, ist die Affenart bekannt für ihr lautes Brüllen. Dieses gilt der Kommunikation und ist über mehrere Kilometer hörbar. Flink schwingt sich der putzige Affe von Ast zu Ast, sein langer geschickter Schwanz dient ihm als fünfte Gliedmasse.
Den Rucksack geschultert, stellen wir uns am nächsten Morgen hoffnungsvoll an die Strasse. Glück gehabt. Nur einen Wimpernschlag später rauscht ein öffentlicher Bus heran und bremst auf Rolands Handzeichen mit quietschenden Reifen. Zurück in Belize City steigen wir um, ein Vehikel an unser nächstes Ziel steht schon abfahrbereit. Alles klappt wie am Schnürchen. Unsere heutige Himmelsrichtung lautet Westen. Einmal aus der Stadt heraus, kommt nicht mehr viel. Vom wolkenverhangenen Himmelsdach fallen hin und wieder Tropfen. Die flache Savannenlandschaft wird ab Belmopan, der Hauptstadt, durch aufregende Hügelzüge abgelöst. Auch nimmt die Bevölkerungsdichte nun merklich zu, ein Dorf folgt aufs nächste. Bunt gestrichene, gepflegte Holzhäuser stehen neben windschiefen Hütten, hin und wieder hat sich ein Zementhaus dazwischen geschlichen.
Zweieinhalb Stunden nach Abfahrt in Belize City spuckt uns der Bus in San Ignacio aus. Der Ort ist der Dreh- und Angelpunkt für den Tourismus im Westen. Die nachmittägliche Unterkunftssuche gestaltet sich als hartnäckiger Hürdenlauf. In jeder angepeilten Bleibe würden wir zwar ein Zimmer für die heutige Nacht ergattern, aber entweder ist das Zimmer überhaupt nicht anheimelnd, zu teuer oder es klappt nicht für die geplanten vier Nächte. Doch letztendlich zahlt sich unsere unermüdliche Ausdauer aus. Seufzend fallen wir im Hotel der Wahl glückselig aufs behagliche Bett – auf Anhieb fühlen wir uns pudelwohl.
Samstag. Heute ist Markttag. Ein gesellschaftliches Ereignis. Aus allen Winkeln der Gegend ziehen Händler herbei und bieten ihre Ware feil, nebst Früchten und Gemüse auch Kleider, Kunsthandwerk und Trödel jeglicher Art. Langsam schlendern wir zwischen den zahlreichen Verkaufsständen hindurch und lassen das kunterbunte Geschehen auf uns einwirken. Obschon die Amtssprache in Belize Englisch ist, dringen oft spanische Satzfetzen in unser Gehörorgan – Guatemala ist nur einen Steinwurf entfernt.
Nebst lateinamerikanischen Gesichtszügen entdecken wir vereinzelt auch weisse Geschöpfe. Entweder Touristen, aber auch hier ansässige Mennoniten. Blonde, blauäugige Menschen mit einem altertümlichen deutschen Dialekt. Ein Hut auf dem Kopf, die Frauen in lange Röcke gehüllt. Die Angehörigen einer evangelischen Freikirche haben ihre Wurzeln in den Niederlanden des 16. Jahrhunderts und wurden ihrer Prinzipien wegen oft verfolgt. Auf der Suche nach einer neuen Heimat wanderte eine Gemeinschaft 1958 ins unterentwickelte Belize ein, das dringend erfahrene Bauern benötigte. Freudig empfangen und mit Land gesegnet, leben sie noch heute in eigenständigen Gemeinden und sind führend in der Milchwirtschaft und Rinderzucht, zudem zimmern sie die meisten Möbel für den nationalen Markt. Die Gemeinschaften der konservativen Mennoniten hegen eine Abscheu gegen die Moderne und setzen noch heute auf Pferdekraft statt auf Traktor und Motorsäge, während ehemalige Glaubensgenossen die Nutzung von Maschinen befürworten.
San Ignacio selbst bietet kaum Sehenswürdigkeiten, versprüht hingegen ein angenehmes Flair. Auch wartet eine beachtliche Auswahl an Restaurants auf hungrige Mäuler. Das Zentrum ist überschaubar und in der Fussgängerzone, wo auch unser Hotel angesiedelt ist, lässt sich angenehm Flanieren. Einen Augenschein wert sind die Maya-Ruinen von Cahal Pech, etwas versteckt auf einem über der Kleinstadt wachenden Hügel.
Unbarmherzig schrillt uns der Wecker um sechs Uhr aus dem Schlaf. Pünktlich stehen wir bei der Agentur, wo wir gestern einen Tagesausflug nach Caracol gebucht haben. Strahlend das Wetter, genauso Victor, unser Guide. Sein Redeschwall ergiesst sich sintflutartig über unsere Fünfergruppe, die noch etwas verschlafen aus der Wäsche schaut. Plappernd lenkt er den Kleinbus über die Schotterpiste – geschmeidige und grobe Abschnitte wechseln sich ab. Mehr und mehr werden Busch und Palmen von Kiefern ersetzt. Die teilweise ruppige Fahrt bringt uns über die Mountain Pine Ridge, ein Naturschutzgebiet, welches das grösste Kieferngebiet Zentralamerikas beherbergt. Stets weiter südwärts holpern wir nach zwei Fahrstunden tief in den Dschungel, wo sich Caracol, die grösste Maya-Stätte von Belize verbirgt.
Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt – wir sind die ersten an Ort und Stelle. Somit geniessen wir das Privileg, das Hauptgebäude in aller Ruhe und ohne hochkraxelnde Meute zu bewundern. Bis heute ist es mit einer Höhe von über 43 Metern das höchste Bauwerk des Landes! Kaum zu glauben, zumal seit dem Bau eine schier unvorstellbare Zeit vergangen ist. Und wie hat das Urvolk diese Meisterleistungen überhaupt bewerkstelligt? Gebannt lauschen wir den geschichtlichen Fakten von Victor, der uns sein Wissen zwar oftmals etwas lehrmeisterlich vermittelt. „Die Anfänge von Caracol liegen im Dunkeln, jedoch weiss man, dass die Maya-Stadt im 6. Jahrhundert mit dem Sieg über Tikal im heutigen Guatemala einen Aufschwung erlebte. Die geschätzte Einwohnerzahl lag damals bei über 100‘000 Einwohner.“ Eine verblüffend hohe Zahl, vergleichen wir sie mit Belizes heutiger Gesamtbevölkerung von nur knapp 400’000 Seelen.
Beschwingt nehmen wir die Stufen der steilen Treppe unter die Sohlen. Die fast kniehohen Tritte haben es in sich. Auch die bereits schräg am zartblauen Himmel stehende Tropensonne trägt das ihre dazu bei und rasch perlt der Schweiss aus allen Poren. Das heutige Fitnessprogramm können wir mit gutem Gewissen abhaken. Erstaunlicherweise darf man fast alle Treppen erklimmen. Von der obersten Plattform offenbart sich in luftiger Höhe eine grandiose Aussicht über den restlichen Teil des beachtenswerten Bauwerks und das endlose Grün des Urwalds. Atemlos halten wir inne.
„Nach seiner Blütezeit erlebte Caracol wahrscheinlich im 8. Jahrhundert eine Krise und ging dem kulturellen Untergang entgegen, der im 9. Jahrhundert das gesamte Gebiet der klassischen Maya-Kultur erfasste“, erreicht uns Victors Stimme. „Die Stadt verfiel und wurde allmählich von undurchdringlichem Dschungel überwuchert. Die dichte Bewaldung verhindert auch von oben einen Überblick über die gesamte Anlage, auch unter bewachsenen Erdhügeln verbergen sich noch unzählige Ruinen.“
Mittlerweile sind weitere Schaulustige eingetrudelt. Immerhin bleibt der befürchtete sonntägliche Ansturm aus, liegt Caracol wohl zu abgelegen. Es sind noch keine zwanzig Jahre her, seit erste umfangreiche Rekonstruktionsarbeiten stattfanden, mit dem Ziel, den Tourismus zu fördern. Entdeckt wurde Caracol jedoch schon im Jahre 1937 von Holzfällern, die das Ausmass der Anlage jedoch nicht erkannten und somit wurde dem Fund kaum Beachtung geschenkt. Erwartungsvoll strolchen wir durch den Wald, um weitere restaurierte Bauwerke aufzuspüren. Zu unserem Entzücken hangelt sich eine Truppe Brüllaffen verspielt durch die Äste – wir können uns kaum sattsehen.
Mit knurrenden Bäuchen kehren wir den imposanten Ruinen beeindruckt den Rücken. Der humorvolle Victor zaubert ein köstliches Mittagsmahl aus der Kühlbox. Auf dem Rückweg folgt ein kleiner Abstecher zur Rio Frio Cave, einer Tropfsteinhöhle. Es sei die grösste und beste zugängliche Höhle, deren Decke beachtliche Stalaktiten zieren. Ein weiterer Halt legen wir bei den Rio On Pools ein. Kleine Wasserfälle ergiessen sich in natürliche, von Steinformationen gerahmte Schwimmbecken und geben ein hinreissendes Bild ab. Das frische Bad belebt wohltuend unsere schlappen Lebensgeister.
Ein neuer Tag erwacht, steht eine letzte Maya-Stätte auf unserem Programm. Xunantunich lässt sich problemlos mit dem öffentlichen Bus erreichen. Eine halbe Stunde westwärts bis Jose Succotz, einem Dorf, nur wenige Meilen vor der Grenze zu Guatemala, wo Nachfahren der Maya leben. Eine kleine handbetriebene Fähre schippert uns über den Fluss. Vom anderen Ufer meistern wir die letzten zwei Kilometer zu Fuss. Die Ruinenstätte befindet sich auf einem flachen Hügel. Die pechschwarze Teerstrasse führt bergan, die Mittagssonne brutzelt uns auf höchster Stufe. Oben angekommen bin ich völlig geschafft und würde mich am liebsten nur noch horizontal in den Schatten werfen. Nach einer kurzen Verschnaufpause sammle ich jedoch meine verbleibenden Kräfte und mache mich mit Roland auf Entdeckungstour. Trotz drückender Tropenhitze ist er im Fotografenelement. Bewundernswert.
Das eigentliche Ruinengelände ist nicht sehr gross, doch im umliegenden Wald liegen viele verfallene Strukturen verborgen, so dass die Maya-Stadt vor tausenden von Jahren zweifelsohne eine bemerkenswerte Grösse hatte. Über die Besiedlungsdauer und die historische Bedeutung von Xunantunich ist nur wenig bekannt. Dominant erhebt sich die mächtige Pyramide „El Castillo“ im Zentrum der Anlage und ragt etwa 42 Meter in den Himmel. Das Bauwerk ist mit göttlichen Masken und Reliefs geschmückt. Von der obersten Plattform präsentiert sich einmal mehr ein sagenhafter Fernblick in die grüne Weite, bis zum Nachbar Guatemala. Jetzt zur Mittagszeit sind fast alle Besucher verschwunden, insbesondere die herumwuselnden Touristengruppen, und wir saugen die friedliche Atmosphäre tief in uns auf.
Geduld ist gefragt. Bis anhin warteten wir nie lange auf einen Bus, doch heute scheinen wir den Fahrplan nicht im Blut zu haben. Obschon das Transportmittel angeblich jede halbe Stunde verkehren soll, harren wir schon eine geschlagene Stunde der Dinge. Dann endlich, es ist soweit. „Express“ verspricht ein Schild hinter der Windschutzscheibe, trotzdem stoppt der Bus für beinahe jeden Wartenden am Wegesrand. Die Rückfahrt ins 110 Kilometer entfernte Belize City dauert somit fast ebenso lange wie die Hinfahrt im regulären Bummelbus. Aber was solls. Auf Reisen spielt die Uhr eine Nebenrolle und sowieso gilt das Motto: Die Reise ist das Ziel.
Am städtischen Busbahnhof bieten verschiedene Fahrer gleichzeitig bereitwillig ihre Dienste an, allerdings ist das Gerangel, verglichen mit anderen Orten dieser Welt, kaum der Rede wert. Auch der genannte Fahrpreis ist nicht überrissen, Verhandeln nicht nötig – wir sind baff. „Ten Belize“, kommt es aus dem Mund des jungen Schwarzen, was fünf US-Dollar entspricht. Genau jener Betrag, den wir vor einer Woche auch auf für dieselbe kurze Taxifahrt in umgekehrter Richtung bezahlten. Ein fairer Preis, dem hiesigen Preisniveau entsprechend. Unglaublich, wie entspannt es in Belize zu und her geht…
Liebe Christine und Roland
Wow, diese Früchte. Sieht aus wie ein Paradies. Auch die Maya Ruinen sind faszinierend. Irgendwann schaffen wir es hoffentlich auch nach Belize, nicht nur wegen den Früchten und Maya, sondern vorallem um dort zu tauchen.
Vielen Dank für die tollen Fotos.
Liebe Grüsse aus Uruguay,
Reni
Liebe Reni
Vielen Dank für deinen Besuch auf unserem Blog sowie deine Nachricht. Obschon die Maya-Ruinen und auch der Markt sehenswert waren, war das Tauchen unser Highlight – der Bericht folgt bald. Doch wiederum war es auch die Vielfalt des kleinen Landes, die unsere Reise so abwechslungsreich machte.
Liebe Grüsse nach Uruguay
Christine & Roland