Stopover in Lissabon
Ein kleiner Kulturschock. Menschenmassen schieben sich durch die Strassen, es wimmelt von Touristen. Restaurants und Läden im Überfluss. Innert weniger Stunden sind wir in einer völlig anderen Welt gelandet: in Lissabon.
Auf der Heimreise von den Kapverdischen Inseln in die Schweiz legen wir hier einen Stopover von vier Nächten ein, da es am selben Tag keinen Anschlussflug nach Zürich gibt…
Mit einem Haufen afrikanischer Eindrücke im Gepäck, ist unsere Vorfreude auf die europäische Grossstadt verhalten. Auch sind wir nach einem Monat Inselhüpfen auf den Kapverden etwas planungsmüde. Zwar nehmen wir in Lissabon hin und wieder den mitgebrachten Reiseführer zur Hand und peilen gezielt ein paar Sehenswürdigkeiten an, aber vorwiegend lassen wir uns einfach treiben.
Im Nu hat die portugiesische Hauptstadt unser Herz gewonnen. Hübsche Strassenzüge reihen sich aneinander, ein Gewirr an gepflasterten Gassen durchzieht die Viertel der Altstadt. Hingerissen bestaunen wir die zahlreichen gekachelten Bauten. Verschiedene Farbtöne und Muster zieren so manche Häuserfassade mit schmiedeeisernen Balkonen, Wäsche flattert an Leinen im lauwarmen Wind.
Zu Fuss legen wir Kilometer um Kilometer zurück. Aussichtsreiche Plätze entschädigen für das Auf und Ab, unter uns breitet sich ein rotes Meer aus Ziegelsteindächern aus. Über den Fluss Tejo spannt sich die portugiesische Variante der weltbekannten Golden Gate Bridge, zwischen hohen Häuserschluchten verbergen sich lauschige Plätze. Gelbe Trams, vollgestopft mit Touristen, bahnen sich bimmelnd ihren Weg durchs Gewusel.
Petrus ist uns gutgesinnt, die Aprilsonne strahlt jeden Tag aufs Neue. Morgens und abends ist es noch empfindlich frisch, aber tagsüber bei 25 Grad sommerlich warm. Wir sind dankbar für das wunderbare Wetter, denn nach einem Monat in afrikanischen Breitengraden sind wir uns an tropische Temperaturen gewöhnt und geraten leicht ins Frösteln.
Auch laden die milden Temperaturen dazu ein, sich im Freien genüsslich kulinarisch zu verwöhnen. Nach portugiesischer Küche ist es uns aber nicht, haben wir auf den Kapverden reichlich Fisch gefuttert. Stattdessen kehren wir mehrmals beim Inder ein oder versüssen uns die Stunden mit Kaffee und Kuchen. Und wenn sich der Tag langsam zu Ende neigt, gönnen wir uns einem erfrischenden Drink.
Das Highlight ist die dreistündige Segway-Tour zum Torre de Belém. Was für ein beflügelndes Gefühl, mühelos mit nur leichten Gewichtsverlagerungen durch die Strassen zu gleiten. Mit Führer Eduardo sind wir zu dritt unterwegs. Der sympathische Brasilianer ist Tourguide und Schauspieler zugleich, spricht Deutsch und schwärmt von Käsespätzle, da er zuvor einige Jahre in Österreich gelebt hat. Mit Freude erzählt er uns Geschichtliches und Alltägliches seiner jetzigen Heimat Lissabon. Ein berühmtes Pasteis de Nata mit Espresso ist im Preis der Tour inbegriffen. Sahnetörtchen und Segway – beides hat Suchtpotenzial…
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